Ein Wochenendtrip nach Madrid: Flutlichtspiel im Estadio Santiago Bernabéu
- Mannschaft 1: 1. FC Wunstorf
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- Veröffentlicht: Sonntag, 19. April 2020 11:27

Eschershausen/Madrid (mm). Als Redaktionsleiter, aktiver Spieler und Trainer kennt der Eschershäuser Michael Müller jeden Sportplatz im Kreis Holzminden und auch in den Nachbarkreisen ist er kein Unbekannter. Durch die enge Freundschaft zu David Paasche, aktueller Trainer des TSV Föhrste (Kreis Hildesheim), welcher seit Kindertagen Fan von Real Madrid ist, entstand 2018 schließlich die Idee, mit dem Estadio Santiago Bernabéu den Tempel der Königlichen als gemeinsames Reiseziel auszugeben.
"Ich hatte in den deutschen Profiligen bereits einige Stadien gesehen und wollte gern ein Stadion im Ausland besuchen. Real Madrid hat mich schon immer wieder begeistert, sodass mir die Entscheidung für die Reise nicht schwer gefallen ist", berichtete Michael Müller, dessen Fußballherz für Borussia Dortmund schlägt. Nach der Terminierung des Spiels wurden frühzeitig die Tickets im Internet gesichert sowie die Flüge und die Unterkunft gebucht.
Am Freitag, den 30. November endete die Bahnfahrt von Alfeld (Leine) in Hamburg, von wo aus der Flug in die Hauptstadt von Spanien gehen sollte. In Madrid angekommen war es schon spät am Abend, sodass es nach dem Check-in im Hotel auch schnell zur Nachtruhe kommen sollte.
Das Spiel gegen den FC Valencia war für Samstag, den 01. Dezember um 20.45 Uhr angesetzt, sodass noch genügend Zeit war, in aller Ruhe Madrid zu erkunden. "Wir konnten aber nicht bis abends warten, sodass uns unsere erste Fahrt mit der U-Bahn auch gleich zum Estadio Santiago Bernabéu geführt hat", blickte Müller zurück. Schritt für Schritt näherten sich die Fußballbegeisterten dem Stadion, ehe sie aus dem Staunen nicht mehr herauskommen sollten. "Ich hätte nicht gedacht, dass mich der Anblick des Stadions so begeistern würde. Mich hat es dann auch nicht mehr gewundert, dass sich an diesem Ort zahlreiche Touristen befanden, die fleißig Erinnerungsfotos geschossen haben", konnte Müller seinen Augen kaum trauen.

Natürlich wurde auch der Fanshop des Stadions besucht, ehe vor dem Spiel schließlich noch ein Rundgang durch die Stadt mit ihren zahlreichen Sehenswürdigkeiten folgen sollte. Um die 20 Kilometer wurden auf den Straßen und Gehwegen Madrids abgespult. Nach einer Stärkung im Hotel, sollte es erneut mit der U-Bahn zum Höhepunkt der Reise kommen: Das Spiel von Real Madrid gegen den FC Valencia!
Von weitem sah man bereits das Estadio Santiago Bernabéu mit seiner Beleuchtung erstrahlen. Der Aufenthalt vor dem Stadion war nicht von allzu langer Zeit, schließlich wollte man endlich das Innere des Stadions erblicken. Im Oberrang war es schließlich soweit: Das Stadion erstrahlte auch im Inneren im vollen Glanz. "Das war echt beeindruckend. Wir saßen auf unseren Plätzen wie auf einem Balkon und Deckenstrahler sorgten dafür, dass man im Stadion gar keine Jacke tragen musste", skizzierte Müller den Luxus, der den Zuschauern geboten wurde.
Bei dieser Reise wurden auch große Unterschiede in der Kultur erkannt. Ein Gästeblock konnte nicht gefunden werden. Eine Stadionshow wurde den Zuschauern nicht geboten, stattdessen waren die Blicke auf das Aufwärmen des Teams um Kapitän Sergio Ramos gerichtet. Die Essgewohnheiten der Spanier wurden auch sichtbar, als sich die ersten Schalen von Sonnenblumenkernen auf dem Boden verteilt haben. Pommes- und Bierstände wurden vor dem Stadion ebenfalls nicht gesichtet, stattdessen deckten sich die Spanier im Stadion mit Baguettes ein, die sie in der Halbzeitpause auf ihren Plätzen verzehren sollten.
Zum Spiel: 69.653 Zuschauer hatten an diesem Abend das Estadio Santiago Bernabéu besucht, welches maximal von 81.044 Besuchern fassen kann. Vielversprechend fing die Partie an. Bereits in der achten Spielminute landete der Ball nach einer scharfen Hereingabe vom Ex-Leverkusener Daniel Carvajal bei Gästeakteur Daniel Wass, welcher das Spielgerät unglücklich zum 1:0 im eigenen Tor untergebracht hat. So konnte die legendäre Tormusik "Hala Madrid y nada mas" bereits früh ertönt werden. Trotz der totalen Dominanz konnten sich die Madrilenen im ersten Durchgang lediglich zwei richtige Torchancen erspielen.
In der zweiten Halbzeit drückte Valencia auf den Ausgleich, der ihnen jedoch nicht gelingen sollte. "Zum Ende der Partie merkte man den Zuschauern der Königlichen an, dass sie beim Spielstand von 1:0 ungeduldig wurden", erinnerte sich Müller. Zur Beruhigung sollte schließlich das Tor von Lucas Vásquez zum 2:0-Endstand sorgen.
Am Sonntag ging es früh morgens in Richtung Flughafen, sodass man bereits am frühen Nachmittag wieder in Alfeld (Leine) angekommen ist. "Eigentlich sollte es ein einmaliger Trip werden. Madrid hat bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Ich kann jedem Fußballfan eine Reise ins Estadio Santiago Bernabéu empfehlen und könnte mir auch eine Wiederholung vorstellen", resümierte Müller.

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Fotos: mm