Stadtoldendorf/Holenberg (mm). Das zweite Fußballfest in dieser Woche stand am gestrigen Mittwochabend auf dem Stadtoldendorfer Kunstrasenplatz an. Der TSV Holenberg wich aufgrund der fehlenden Spielerlaubnis für ihre Flutlichtanlage auf die Plastikwiese aus und traf dort auf den Topfavoriten SSG Halvestor/Herkendorf. "Wir sind unfassbar stolz auf die Mannschaft. Gegen so eine starke Mannschaft haben wir eine Topleistung abgerufen", waren sich TSV-Präsident Wolfgang Blume und Fußballfachwart Gero Wessel einig, die natürlich verstehen konnten, dass die jungen Spieler trotzdem von der 2:3-Niederlage enttäuscht sind.
Die Begegnung nahm auch gleich Fahrt auf. Nach einer herrlichen Flanke von SSG-Außenspieler Jannik Schmidt ließ sich Sebastian Latowski in der vierten Spielminute nicht zweimal bitten. Der frühere Regionalligastürmer traf per sehenswerter Direktabnahme zum vielumjubelten 0:1 ins untere Toreck. Der TSV Holenberg antwortete in der zehnten Spielminute. Leon Fechner spielte den Ball in den Lauf von Joel Mely, welcher das Spielgerät über den SSG-Keeper Tim Kallmeyer hinweg zum Ausgleich ins Tor legte. Eine Minute später spielte Holenberg einen langen Ball. Kallmeyer ging zu unentschlossen zum Ball, was TSV-Routinier Patrick Schiermeister ausnutzen sollte. Der ehemalige Halvestorfer spitzelte den Ball zur 2:1-Führung ins Netz! Das Tor zum 2:2-Ausgleich sollte in der 16. Spielminute fallen: nach einer flachen Hereingabe von Nils Witthuhn bugsierte TSV-Verteidiger Tim Tillner den Ball vor den einschussbereiten Sebastian Latowski ins eigene Tor.
Nach 32 Spielminuten war die Begegnung für Patrick Schiermeister beendet. Der Torschütze des 2:1 hatte sich gezerrt, sodass für ihn Leon Wessel ins Spiel kam. In der Folgezeit waren die Gäste die absolut spielbestimmende Mannschaft. Bis auf einen Fernschuss von Egcon Musliji, welcher abgefälscht am Kasten von TSV-Keeper Reimers vorbei rauschte, passierte nichts mehr. So wurden die Seiten mit dem Spielstand von 2:2 gewechselt.
Im zweiten Durchgang besaßen die Gäste aus dem Nachbarkreis Hameln-Pyrmont deutlich mehr Ballbesitz. Holenberg konzentrierte sich auf das Verteidigen des Spielstands, aber wollte über Konter auch selbst Nadelstiche setzen. Einen dieser Konter besaßen die Roten in der 56. Spielminute. Tim Tillner schaltete sich ins Offensivspiel ein und spielte den Ball zu Marvin Wessel, der zu einem gefährlichen Schuss ansetzte. Sein Schuss ging knapp am Tor vorbei.
Die vielbeinige Holenberger Defensive machte es der Mannschaft von Matthias Günzel schwer, zu klaren Torchancen zu kommen. Die beste Chance besaß Sebastian Latowski mit einem Schuss auf das Tornetz (58.). Auch Julian Reimers warf alles in die Waagschale, um einen weiteren Gegentreffer zu verhindern. So konnte der Holenberger Schlussmann mit einer Flugeinlage die für Adem Avci bestimmte Flanke unterbinden (60.). TSV-Kapitän Niclas Homeyer hatte in der 65. Spielminute gesehen, dass Keeper Tim Kallmeyer zu weit vor seinem Tor stand, sodass es der Mittelfeldstratege mit einem Schuss von der Mittellinie einfach mal probierte. Kallmeyer konnte diesen Schuss aber im Nachfassen entschärfen.
In der Folgezeit erhöhte die SSG den Druck. Nach einer Einzelaktion zwang Adem Avci TSV-Keeper Reimers zu einer Glanztat (67.). Und auch bei einem Fernschuss von Egcon Musliji hielt Reimers die Holenberger im Spiel (73.). In der 74. Spielminute sollte schließlich das alles entscheidende Tor fallen. Nach einem Eckball köpfte Sebastian Latowski zum 2:3 ein. In der Schlussphase wollte Halvestorf das Ergebnis über die Zeit bringen. Holenberg warf bei einem Freistoß in der Nachspielzeit alles nach vorne, sogar Keeper Reimers war mit im Sechzehner. Der Ball kam auf Joel Mely, der das Spielgerät nicht aufs Tor bringen konnte. Auf der Gegenseite hatte Egcon Musliji ebenfalls einen Treffer auf dem Fuß, doch sein Abschluss landete neben dem Gehäuse. Dies war zugleich die letzte Aktion des Spiels, sodass die Partie mit dem Spielstand von 2:3 endete.
"Ich ziehe vor der Leistung meiner Mannschaft den Hut. Wir haben gegen diesen Gegner stark mitgehalten. Es ist ärgerlich, da die Gegentore vermeidbar waren. So haben wir uns für die Leistung nicht belohnt. Ein Unentschieden wäre verdient gewesen", resümierte TSV-Trainer Martin Flenter.
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