Rijssen/Dohnsen/Wolfsburg (mm). Der Ausflug in die Niederlande hat sich am gestrigen Mittwoch für alle Beteiligten gelohnt. Natasha Kowalski konnte auch bei ihrem dritten Länderspieleinsatz der Bundestrainerin Bettina Wiegmann das Vertrauen mit einer guten Leistung zurückzahlen. Bei dem 3:0-Auswärtssieg der U15 Juniorinnen schoss Kowalski das wichtige Tor zum 0:1.
Um 11 Uhr ging’s für mich nach Dohnsen, wo ich mich mit Natashas Eltern Birgit und Klaus sowie ihrem Bruder Aljoscha verabredet habe. Gemeinsam machten wir uns auf den Weg ins 40 km von der deutschen Grenze entfernte niederländische Rijssen. Zusammen mit dem deutschen Nationalmannschaftsbus, in welchem sich das Fußballtalent aus dem Landkreis Holzminden befand, trafen wir um 14:30 Uhr am Spielort ein.
Der "Sportpark De Koerbelt" zeigte sich bei frühsommerlichen Temperaturen in seiner vollen Pracht. Kunstrasen- und Rasenplätze standen hier für die Mannschaften zur Verfügung. Und auch auf dem Hauptplatz, welcher sowohl über einige Stehstufen und eine Sitztribüne verfügte, war Kunstrasen verlegt worden. Hier sollte das Länderspiel ausgetragen werden, bei welchem Natasha Kowalski wieder in der Startaufstellung stand. Nach dem Aufwärmen ging es für die Nationalmannschaften dann auch vor den rund 400 Zuschauern pünktlich um 16 Uhr los. Natürlich durften die Nationalhymnen und das obligatorische Mannschaftsfoto nicht fehlen.
Die Stürmerin des VfL Wolfsburg ging als zweite Spitze neben Franziska Kett vom FC Edenstetten ins Spiel. In der Anfangsphase neutralisierten sich die beiden Mannschaften, ehe die Hausherren in der 18. Spielminute die erste gute Chance verzeichnen konnten. DFB-Torhüterin Laura-Johanna Dick parierte den Schuss von Hollands Zera Hulswit stark.
Die Nummer 9 im Dress des DFB trat in der 29. Spielminute mit ihrem ersten Schuss das erste Mal in Erscheinung. Wenig später vergab auch Ria Clara Fröhlich nach Zuspiel von Kowalski eine gute Chance. Deutschland drückte auf den Führungstreffer, welcher in der 33. Spielminute fallen sollte. Natasha Kowalski nahm sich aus 20 Metern ein Herz. Abgefälscht schlug das Spielgerät hoch im Gehäuse der Niederländer ein.
„Das 0:1 war auch der Dosenöffner für den späteren Sieg. Natasha hat gut gespielt und wird immer stärker“, so ihr Bruder Aljoscha Kowalski, der sich erstmals bei einem Länderspiel einen Eindruck von seiner Schwester machte.
Deutschland spielte nun gefährlicher nach vorne und konnte die Unordnung in der Defensive der Elftal ausnutzen. Nach einer Hereingabe von der Außenbahn war Ria Clara Fröhlich mit dem 0:2 (36.) zur Stelle. Kurz vor der Halbzeit versuchte es Kowalski erneut, doch ihr Schuss wurde noch entscheidend abgefälscht. Auch weitere Versuche der Gäste blieben ohne Erfolg. Somit gingen die Mannschaften mit dem 0:2 in die Pause.
Im zweiten Durchgang ließ Deutschland nichts mehr anbrennen. Bereits in der 43. Spielminute machte Kowalskis Sturmpartnerin Franziska Kett mit dem 0:3 alles klar. Kowalskis Arbeitstag war nach 52 Spielminuten beendet. Bundestrainerin Wiegmann wechselte die Torschützin des wichtigen 0:1 aus. Auch in der Folgezeit besaß die DFB Elf weitere gute Einschussmöglichkeiten den Spielstand in die Höhe zu schrauben. Franziska Kett und Annika Wohner ließen die Chancen jedoch liegen, sodass die Begegnung mit dem 0:3 endete. Beide Nationalmannschaften wurden vom Publikum mit großem Applaus verabschiedet.
„Es war ein verdienter Sieg, der aufgrund der zweiten Halbzeit auch hätte höher ausgehen können“, resümierte Aljoscha Kowalski. Gegen 21 Uhr war die Reise nach weiteren 250 Kilometern beendet.
Fotos: mm
