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Eschershausen/Hannover (mm). Eine Fahrstrecke von etwa 70 Kilometern hat der Eschershäuser Fabian Pagel in Zukunft auf sich zu nehmen, wenn er drei – viermal die Woche zum Training der U13-Mannschaft des Bundesliganachwuchses von Hannover 96 zuzüglich der Spiele fahren wird. „Es ist genauso gekommen, wie Fabian auf diese Chance hingearbeitet hat“, freut sich Vater Frank Pagel über den Wechsel seines Sohns in die Landeshauptstadt Niedersachsens.

„Ich muss diesen Schritt wagen, wenn ich besser werden und meinen Traum verwirklichen möchte“, freut sich Fabian Pagel auf die neue Herausforderung, den wir beim Balljonglieren im eigenen Garten zum Interview antrafen. „Ich mache das für mich und nicht, weil ich dazu gezwungen werde. Fußball ist mein Leben“, stellt der Jugendspieler des MTSV Eschershausen, welcher zuletzt von Alexander Bekiersz und Karl Köster in der Raabestadt trainiert wurde, klar.

Fabians Talent ist im Weserbergland schon seit längerem bekannt. Dies wurde ihm zum Teil auch durch seinen Vater Frank Pagel in die Wiege gelegt, der selbst in der Bezirksauswahl spielen durfte und sich noch heute an ein Spiel gegen eine Osteroder Auswahlmannschaft erinnert kann, in welchem er auf den späteren Nationalspieler Marco Bode traf.

Nach dem Triplesieg mit der E-Juniorenmannschaft des MTSV Eschershausen hat Pagel einen weiteren Weg eingeschlagen. Neben dem Stützpunkttraining unter Werner Brennecke und Jens Günther sowie dem Spielen in der Raabestädter D-Juniorenmannschaft läuft der Elfjährige auch für die C-Juniorenmannschaft der JSG Forstbachtal unter den Fittichen von Achim Rauls und Daniel Ecke auf.

„Durch das Spielen bei den C-Junioren wird er zusätzlich gefordert. Auch das Athletiktraining im Winter bei Werner Scharf hat ihm sehr geholfen sich gegen seine Gegner zu behaupten und körperlich topfit zu sein. Der Trainingsaufwand wurde uns bei den DFB-Leistungstests Anfang des Jahres in beeindruckender Weise bestätigt“, freut sich sein Vater Frank, der ihn sehr unterstützt. „Ohne meine Frau Verena wäre das alles nicht möglich. Sie hält uns den Rücken frei– zumal meine 9-jährige Tochter Amelie seit Sonntag 2-fache niedersächsische Meisterin im Geräteturnen ist und drei – viermal in Hannover zum Kadertraining muss“, berichtet er weiter.

Doch wie ist der Kontakt zu 96 überhaupt entstanden?

Bereits seit einiger Zeit ist Fabian Pagel im Visier der Bundesliganachwuchsscouts. Nach dem DFB-Sichtungsturnier in Gifhorn wurde das Interesse noch größer. „Stützpunkttrainer Werner Brennecke war sehr begeistert von Fabian und auch noch Tage nach dem Sichtungsturnier haben wir E-Mails von Scouts bekommen. Die Einladung zu einer Trainingswoche in Hannover mit einem Turnier in Wülfel war für uns das sinnvollste“, so Vater Pagel, der sich im gleichem Atemzug bei den Stützpunkttrainern Werner Brennecke und Jens Günther bedankte.

„Wir haben dort sehr viel mit dem Ball trainiert. Das Trainingsgelände der Jugendakademie hat mir sehr gut gefallen. Der Trainer hat betont, dass ich ein sehr interessanter Spieler bin und mich zu weiteren Turnieren im Juni eingeladen. Das Gesamtkonzept war super – zudem wohnen einige aus meiner Familie in der Nähe von Hannover, sodass ich ab dem 1. Juli komplett zu Hannover 96 in die U13-Mannschaft wechseln werde“, gibt der Stützpunktspieler seinen Wechsel bekannt, welcher das Umfeld bei dem Turnier als sehr familiär beschrieb. Bei sechs von acht Spielen durfte er beim erwähnten Turnier mitwirken und seinen Anteil am späteren zweiten Platz leisten.

Eigentlich schlägt sein Fußballherz für Borussia Mönchengladbach – Bremen, Paderborn und Wolfsburg hatten den Raabestädter ebenfalls auf dem Zettel. „Durch die Nähe und der großen Tradition ist meine Familie auch von 96 begeistert. Ich möchte mit meinem linken Fuß aus der Mannschaft herausragen und den Sprung in die Niedersachsenauswahl sowie in die C-Junioren Regionalliga schaffen“, gibt Fabian Pagel seine Ziele aus.

Doch warum ist Fabian des Scouts so ins Auge gefallen? „In Gesprächen wurde uns oftmals gesagt, dass es viele Spieler gibt, die systemtreu ihre Position spielen und dadurch wenig auffallen. Und gerade weil Fabian ein Spieler ist, der durch seine nicht ganz systematische Spielweise für die Gegner unberechenbar ist, konnte er bei den Scouts punkten. Dies hat man als Spieler vom Lande wohl inne“, verrät Vater Frank Pagel augenzwinkernd.

Angesprochen auf einen Internatsplatz schüttelten Vater und Sohn mit dem Kopf. „Ein Internatsplatz wäre erst ab 14 Jahren möglich und käme auch nur für Spieler, die weiter weg wohnen in Frage“, antwortet Vater Frank, der die Fahrt mit dem Training seiner Tochter Amelie verbinden will. "Dieses Fußballleben wäre als Gymnasiast nicht möglich", ist Vater Frank der Meinung und schickte ihn vorausschauend auf die Haupt- und Realschule in Eschershausen, welche er mit Fahrrad besucht. „Er hat ein typisches Fußballerzeugnis mit lauter Dreien und einer Eins in Sport“, lächelte Vater Frank, der sich von seinem Nachwuchs später einen erweiterten Realschulabschluss wünscht.

„Wir möchten uns bei den Verantwortlichen des MTSV Eschershausen bedanken, die uns immer Freigaben für Trainings bei anderen Vereinen ausgestellt haben und damit dazu beigetragen haben, dass Fabian sein Traum leben darf“, bedanken sich Frank und Fabian Pagel beim Heimatverein.

Am vergangen Freitagnachmittag wurde sich mit Hannover 96 auf den Wechsel geeinigt und Fabian wurde bei 96 auch gleich eingekleidet. „Dass ich hier trainieren darf ist ja wie Urlaub, obwohl es sehr anstrengend wird“, war Fabian selbst begeistert. Viele Bus- und Bahnreise mit Übernachtungen bei Auswärtsspielen, Auslandsturniere und vieles mehr werden den Jungen aus der Raabestadt erwarten.

Sein wohl letztes Pflichtspiel im Kreis Holzminden wird Fabian Pagel wohl am 10. Juni beim C-Junioren Pokalfinale gegen die SG Wesertal bestreiten. Für die Raabestädter wird er das letzte Mal am 02. Juni gegen den FC Stadtoldendorf das Trikot überstreifen.

Die Redaktion der FANKURVE drückt dir ganz fest die Daumen. Wir glauben an dich und werden dir sicherlich auch mal einen Besuch abstatten!

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