Holzminden (r). Mit diesen Rahmenbedingungen hatten die F-Junioren-Trainerteams um Ian Beigert, André Müller und Fuat Elmali vom SV06 Holzminden beim 1. Fußballtraining nach der Winterpause zu Beginn des Jahres sicher nicht gerechnet. Sowohl ein Start in die Freiluftsaison erst Mitte Mai, als auch die Herausforderungen durch die Pandemie, forderten die drei Trainer in den letzten Tagen sehr intensiv.
Als der Niedersächsische Fußballverband am 05. Mai den Wiedereinstieg in den Fußballbetrieb verkündete, liefen die Vorbereitungen bei den Verantwortlichen des SV06 auf Hochtouren. „Als einer der ersten Vereine in Niedersachsen haben wir einen Corona-Beauftragten im Verein installiert und ein entsprechendes Konzept zum ordnungsgemäßen Ablauf des Trainingsbetriebs unter Berücksichtigung der aktuell geltenden Parameter erstellt“, erklärt Jens Ebert, 1. Vorsitzender des SV06 Holzminden. Die Strategie lautete dabei: entwickeln, abstimmen, umsetzen und ggf. nachsteuern.
Das Konzept, das vom Corona-Beauftragten und Jugendleiter Wolfgang Jacob und Andreas Struck (2. Vorsitzender des SV06) entwickelt wurde, sieht die Wiedereinführung des Trainingsbetriebs in zwei Wellen vor.
Den Anfang machten hierbei die Teams der Frauen und der 1. Herren. Am letzten Mittwoch stiegen mit dem Landesligateam der U 17 und der Bezirksligamannschaft der U 15 auch die ersten Jugendteams ins Training ein. „Unsere Trainer, Spieler und auch die Eltern haben hier einen tollen Job gemacht“, erklärt der Corona-Beauftragte. Die neuen Spielregeln wurden eingehalten und auch das Training hatten die kreativen Trainer den geänderten Anforderungen angepasst und sehr abwechslungsreich gestaltet. Nach der erfolgreichen Pilotphase, startete am Montag der „Stresstest“. Ab jetzt steigen alle Teams des SV06 in den Trainingsbetrieb ein. Außerdem trainieren auf der Anlage, die sich in der außergewöhnlichen Zwangspause bestens erholt hat, zahlreiche Gruppen aus anderen Vereinen, die die Sporthallen derzeit noch nicht nutzen können.
Wie im Konzept des SV06 vorgesehen, trafen sich die Spieler vor dem Stadion, hielten Abstand und wurden von ihren Trainern durch den gekennzeichneten Eingang zum Trainingsplatz begleitet. Dort waren Übungseinheiten aufgebaut die sicherstellten, dass während der 90-minütigen Einheit der Abstand gewahrt bleibt. „In die Planung haben wir viel Zeit investiert, um die neuen Rahmenbedingungen einzuhalten“, betonen die Trainer, die von den Junior Coaches Jamal Hussein, Mir Tursum, Robin Kuhn und Jan Tietz unterstützt wurden. Aufgrund dieser neuen Bedingungen kam bei den Jugendtrainern die Idee auf, die Trainingseinheiten auch mit flotter Musik zu unterlegen, die bereits von den Nachbarplätzen herüberschallte.
Der SV06 Holzminden legt nicht nur Wert darauf, dass ein Konzept erstellt wird, sondern dass dieses Konzept auch nachhaltig umgesetzt und stets aktuell an die neuen Rahmenbedingungen angepasst wird. „Chapeau den Eltern, die gerade im jüngeren Juniorenbereich gerne beim Training an der Linie dabei sind – sie haben sich alle daran gehalten, die Sportanlage als Zuschauer nicht zu betreten“, betont Wolfgang Jacob, der den „Stresstest“ eng begleitet.
Der SV06 bietet jetzt auch wieder die Möglichkeit für interessierte Spieler, ein Probetraining, nach vorheriger Anmeldung beim Jugendleiter, in den Bezirks- bzw. Landesligateams der U 15, 17 und 19 zu absolvieren. „Wir gehen kein Risiko ein – die Gesundheit und die Solidarität gehen vor“, heißt es von den Verantwortlichen des SV06 Holzminden zum Abschluss.
Foto: SV06 Holzminden