Ammensen (mm). Lange ist es her, dass der FC Eintracht Ammensen eine eigenständige Mannschaft im Kreis Holzmindener Spielbetrieb hatte - um genau zu sein, war es die Saison 2007/2008. Ab der Spielzeit 2008/2009 bildete der FC Eintracht Ammensen mit dem TuSpo Grünenplan die Spielgemeinschaft SG Ammensen/Grünenplan II.
"Ende April hat uns der Vorstand des TuSpo Grünenplan mitgeteilt, dass sie die Zusammenarbeit zur neuen Saison beenden werden", fing Malte Brinkmann, Spartenleiter der Fußballabteilung des FC Eintracht Ammensen, das Gespräch mit der Redaktion an. "Das war für uns natürlich nach der jahrelangen Zusammenarbeit ein richtiger Schock", beschreibt der 31-Jährige, welcher die Fußballschuhe neben dem FC Eintracht Ammensen auch für den TSV Kaierde und den TuSpo Grünenplan geschnürt hat, die Gefühlswelt des Ammenser Vorstandes. Die Gründe der Entscheidung des TuSpo Grünenplan lagen auf der Hand, schließlich spielten in der SG Ammensen/Grünenplan II zuletzt nurnoch Spieler des TuSpo Grünenplan. Aus der SG Ammensen/Grünenplan II wird zur kommenden Spielzeit der TuSpo Grünenplan II. Die Mannschaft von Michael Göbel-Bürckel wird somit als eigenständige Grünenplaner Mannschaft in der 1. Kreisklasse Holzminden spielen.
Der Ammenser Vorstand stellte sich daher die Frage, ob man zur Saison 2020/2021 eine eigene Mannschaft auf die Beine stellen könnte. "Die Situation hat uns aber auch motiviert. Nachdem wir 14 Spieler auf dem Zettel hatten, haben wir uns auf die Suche nach einem Trainer gemacht. Da kam eigentlich nur Sven Dammann infrage", fuhr Brinkmann fort. "Mitte Mai wurde ich zu einem Gespräch auf den Sportplatz eingeladen. Ich habe mich an die damalige gute Zusammenarbeit mit dem Vorstand um den Vorsitzenden Horst Otto erinnert und noch am gleichen Tag zugesagt. Als Trainer reizt mich vorallem die Herausforderung mit einer neu zusammengestellten Mannschaft gegen mir völlig unbekannte Teams zu spielen", freut sich Sven Dammann, der bereits im Jahre 2013 Spielertrainer bei der SG Ammensen/Grünenplan II war, auf seine Rückkehr nach Ammensen. Früher spielte Dammann unter anderem mit Duingen und Eberholzen in der Herren-Bezirksklasse. Der C-Lizenz-Inhaber war sieben Jahr als Herrentrainer beim TSV Warzen in der 1. und 2. Kreisklasse Hildesheim tätig und machte zuletzt ein Jahr Pause. Zudem ist Sven Dammann aktueller Trainer der U13 bei der JSG Warberg.
Mittlerweile hat der FC Eintracht Ammensen einen Kader von 25 Spielern zusammen, sodass die Mannschaft für den Spielbetrieb in der 1. Kreisklasse angemeldet werden konnte. Der Kader setzt sich unter anderem aus 14 in Ammensen wohnhaften Spielern zusammen. "Als Zugpferde konnten wir die Ammenser Chris Nehrig und Marcel Reiff gewinnen, welche vor ein paar Jahren noch in der Kreisligamannschaft des TuSpo Grünenplan gespielt haben", zeigte sich Brinkmann über die Zusagen von Nehrig und Reiff erfreut. Weitere Spieler stießen unter anderem vom TSV Kaierde und aus dem Nachbarkreis Hildesheim zum Team dazu. Aber auch mit der Integration von Flüchtlingen wurde in Ammensen begonnen. So sind bereits zwei Spieler aus dem Sudan regelmäßig beim Training und konnten in die Mannschaft integriert werden.
Seit dem 02. Juni fanden schon elf kontaktfreie Trainingseinheiten unter der Leitung von Sven Dammann statt. Dies war insbesondere durch die in Eigenleistung vorgenommene und drigend notwendig gewordene Sanierung des Rasenplatzes und dank der Anschaffung von neuem Trainingsequipments möglich. "Wir waren bisher immer mindestens 14 Spieler beim Training - das hat insgesamt überraschend gut geklappt. Wir verfügen über einen ordentlichen Kader, in welchem in etwa 14 Spieler auf einem guten Niveau sind. Wir wollen eine gute Rolle spielen, wissen aber auch, dass es Höhen und Tiefen geben wird und Nackenschläge in der Premierensaison dazugehören werden, aber das stehen wir mit unserem Zusammenhalt gemeinsam durch", ist sich Dammann, welcher im kommenden Jahr die Trainer B-Lizenz nachlegen wird, sicher.
Ab dieser Woche darf in Niedersachsen wieder mit Kontakt trainiert werden, worauf sich auch die Mannschaft von Sven Dammann freut. "Ich hoffe, dass zum 20. Juli wieder Testspiele möglich sind. Dann können wir uns als Mannschaft finden und einspielen", fuhr der 42-jährige Übungsleiter, der seinen Spielerpass für den Notfall nach Ammensen mitbringt und nebenbei auch weiter für die Altherrenmannschaft des DSC Duingen spielt, fort. "Ich bin bereits mit einigen Vereinen im Kontakt. Wir hoffen, dass wir dann als Ersatz für unser mehrtägiges Pokalturnier ein Blitzturnier auf dem Ammenser Sportplatz stattfinden lassen können", so Brinkmann abschließend.
Etwas ganz besonderes haben sich die Verantwortlichen für die Heimspiele ausgesucht. So hat der FC Eintracht Ammensen seine Heimspiel für Freitagabend gemeldet. Der Anstoß soll dann um 19 Uhr erfolgen, sodass mit Flutlichtspielen zu rechnen ist. Dies ist mit Sicherheit für die möglichen Derbys gegen die Mannschaften von Delligsen, Kaierde oder Grünenplan sehr reizvoll.
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