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Kreis Holzminden (mm). Wie und wann geht's mit dem Fußball weiter? Diese Frage stellen sich derzeit alle Spieler, Trainer und Funktionäre. Der Spiel- und Trainingsbetrieb wurde im Amateurbereich von den fünf Regionalligen bis runter in die Kreisklassen bis auf Weiteres untersagt (wir berichteten). Am letzten Mittwoch wurden nun auch bis zum 31. August Großveranstaltungen verboten! Bundesligaspiele sollen demnächst als Geisterspiele ausgetragen werden, aber auch hier steht noch nicht genau fest, ob und wann es genau weitergehen soll. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hatte die für den heutigen Freitag angesetzte virtuelle Mitgliederversammlung auf den 23. April verschoben, sodass es hierzu erst in der nächste Woche neue Informationen geben wird.

Landesverbände haben es in der eigenen Hand

Das größte Problem ist und bleibt, dass das Szenario "Saisonabbruch" weder in den Satzungen der deutschen Landesverbänden noch in der DFB-Satzung bis ins kleinste Detail geregelt ist. Dies ist auch der Grund, warum derzeit mögliche Wertungen der Saison oder gar eine Anullierung der Spielzeit im Raum stehen. Eine erste Änderung der DFB-Satzung hat der Vorstand des Deutschen Fußball-Bund bereits beschlossen, die bis zum 30. Juni 2021 gültig sind.

Dies betrifft die Saisonwertung: Sollte ein Wettbewerb in der aktuellen Saison 2019/2020 aufgrund der Auswirkungen der Covid-19-Pandemie nicht zu Ende gespielt werden, können die Mitgliedsverbände abweichende Regelungen beschließen – unter anderem zur Regelung von Auf- und Abstieg oder beispielsweise einer möglichen Nichtwertung der Saison (§ 4 der DFB-Satzung). Aber auch eine Saisonverlängerung wurde in Aussicht gestellt: In der Regel beginnt ein Spieljahr im Fußball am 1. Juli und endet mit dem 30. Juni des folgenden Jahres. Jetzt sind Abweichungen möglich, sofern Spielansetzungen über den 30. Juni 2020 hinaus notwendig sein sollten, um das Spieljahr sportlich abschließen zu können. Auch der Beginn des Spieljahres 2021/2022 kann entsprechend angepasst werden (§7 der DFB-Satzung).

Bayern: Spielbetrieb ruht bis 31. August - kein Saisonabbruch geplant!

Den ersten Vorstoß zu den Regeländerungen hat am heutigen Freitag der Bayerische Fußball-Verband (BFV) mit Präsident Rainer Koch an der Spitze gemacht. Bei einer Pressekonferenz verkündete Koch, dass der BFV die Saison 2019/2020 weder abbrechen noch anullieren will. Der komplette Spielbetrieb bei Frauen, Männern, Juniorinnen und Junioren soll bis zum 31. August unterbrochen werden. Ab den 01. September soll die Saison fortgesetzt werden, im schlimmsten Fall im Frühjahr 2021. Offen bleibt, ob dies in der gleichen Form auch für den Jugendbereich geplant ist.

Dem Verband ist es wichtig, dass die sportlichen Entscheidungen in einem sportlich fairen Wettbewerb auf dem Rasen anstatt am grünen Tisch fallen. Diesen Lösungsvorschlag wird der Verband seinen Mitgliedervereinen bis Sonntag in acht Webinaren unterbreiten und sie um Zustimmung bitten. Unklar bleibt, wie es dann in der Saison 2020/2021 weitergehen soll. So könnte eine verkürzte Spielzeit gespielt werden oder die Saison entfällt komplett.

Den Aussagen von Koch zufolge wäre eine Wertung des derzeitigen Tabellenstandes, der Hinrundentabelle oder aber eine Anullierung unfair. So haben bespielsweise manche Mannschaften wegen Spielausfällen noch gar nicht gegeneinander gespielt. Bei einer Anullierung würden hingegen Leistungen, die von Mannschaften erbracht wurden, für nichtig erklärt.

Vereine könnten bzgl. der Saisonwertung gegen die Entscheidung des Verbands Klagen einreichen und vor Gericht ziehen. Dies droht auch den Verbänden in Österreich, in den Niederlanden, in Frankreich und in England, welche sich bereits für einen Abbruch im Amateurbereich entschieden haben. Während in Österreich, in England und in den Niederlanden entschieden wurde, dass es keine Auf- und Absteiger geben wird, wird in Frankreich der Tabellenstand vom 13. März gewertet.

Ist das Modell des Bayrischen Fußball-Verband möglicherweise auch das Modell, welches auch der Niedersächsiche Fußballverband (NFV) wählen wird?

Update 20 Uhr: Die Antwort lautet "JA" - den Bericht gibt's hier

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