Holzminden (red). Die Energieversorgung aufrechtzuerhalten erfordert Einschränkungen. Das erfahren Bürgerinnen und Bürger momentan tagtäglich aufs Neue. Doch was das notwendige Energieeinsparen gerade auch in öffentlichen Gebäuden konkret bedeutet, zeigt sich auch anhand der Sporthallennutzung im kommenden Winter. Bei einem Treffen von Kreissportbund, Landkreis und den Kreiskommunen in der Feuerwehrtechnischen Zentral Holzminden wurde deutlich: Alle Beteiligten wollen an einem Strang ziehen und sparen. Überall da, wo es möglich ist, sollen die Temperaturen in den Hallen gemäß der aktuellen Verordnung zum Energiesparen (Kurzfristenenergiesicherungsmaßnahmenverordnung) auf 16 Grad absenkt werden. Darüber hinaus sollen die Duschen abgestellt werden. Dafür aber geht es mit dem Hallensport weiter.
„Für uns ist wichtig, dass unter den derzeit schwierigen Bedingungen auf jeden Fall weiter Sport betrieben werden kann“, stellt Bernd Wiesendorf, Vorsitzender des Kreissportbundes Holzminden bei dem Treffen klar. Wiesendorf unterstreicht, dass die Sporttreibenden während der Pandemie in den letzten zwei Jahren erheblich unter den Maßnahmen hätten leiden müssen. Das dürfe wegen des nötigen Handlungsbedarfes in Sachen Energieeinsparung nicht wieder in gleichem Maße so passieren.
Mit dieser Ansicht steht er nicht allein. Alle anderen Vertreter aus den Samtgemeinden und auch Kreisbaurat Ralf Buberti sehen das genauso. Andererseits habe man natürlich den Zwang, so Buberti, irgendwie Energie einzusparen. Das sei ein bundesweites Gebot, speziell auch an die öffentlichen Aufgabenträger. Darüber hinaus belaufe sich der geschätzte Finanzmehrbedarf für Energiekosten im Vergleich zu 2019 auf allein ca. 2,8 Mio. Euro. Eine Schließung von Hallen sei vonseiten des Landkreises nicht geplant. Da allerdings, wo dies technisch machbar sei, solle die Temperatur in den Sporthallen auf 16 Grad abgesenkt und die Duschen abgestellt werden. Mit den Schulen sei solch in Vorgehen abgesprochen. Bis auf die BBS, das Campe Gymnasium und die Förderschule GE sei das vonseiten der Schulleitungen auch als unproblematisch angesehen worden.
Dieser Maßnahme wollen sich auch die Samtgemeinden und die Stadt Holzminden anschließen, machen aber darauf aufmerksam, dass etliche Hallen sich nicht im Eigentum der Samtgemeinden befinden. Einige Gemeinden betreiben eigene Hallen. Und auch nicht wenige Vereine haben selbst Hallen oder nutzen Duschen in den Vereinsheimen.
„Für uns ist in diesem Zusammenhang die Botschaft an alle Vereine und Gemeinden klar“, erklärt Bernd Wiesendorf. „Die aktuelle Energiekrise darf nicht zu einem Lockdown im organisierten Sport führen. Aber wir erkennen die Notwendigkeit an, gesamtgesellschaftliche Solidarität zu zeigen.“ Auch wenn es in Ausnahmefällen differenzierte Lösungen brauche und natürlich auch in den Ferien bezüglich der Schließungen andere Regelungen gelten müssten, sei sich der Kreissportbund mit dem Landkreis und den Kommunen einig, dass die Hallentemperatur auf 16 Grad gesenkt und die Duschen überall dort, wo dies technisch und funktional möglich ist, abgestellt werden sollte. „Wir appellieren an alle Vereine, diese Energiesparmaßnamen mitzutragen.“
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