Bevern (mm). Bei der gestrigen Arbeitstagung der Senioren wies NFV-Kreisvorsitzender August Borchers darauf hin, dass sich der NFV-Kreis Holzminden aufgrund der sinkenden Mannschaftszahlen Gedanken machen muss, mit welchem/n Nachbarkreis/en man in der Zukunft fusionieren möchte. Zur Meinungsbildung hatte Borchers daher auch um Teilnahme der Vereinsvorsitzenden bzw. Spartenleiter gebeten. "Wenn wir zu lange warten, stehen wir am Ende alleine da", brachte es Borchers auf den Punkt. So seien die Kreise eigenständig und können zum derzeitigen Zeitpunkt selbst entscheiden, welche Richtungen sie einschlagen wollen. Bereits in der Vergangenheit hatten insbesondere mit dem Kreis Hildesheim gute Gespräche stattgefunden.
Aktuell stellt der NFV-Kreis Holzminden mit 126 Mannschaften den an der Mannschaftsanzahl gemessenen kleinsten NFV-Kreis. Im DFB-Masterplan festgelegt waren NFV-Kreise mit einer Mannschaftzahl von mindestens 600 Mannschaften, die derzeit nur in Kombination mit den Nachbarkreisen Hildesheim (470) und Hameln-Pyrmont (231) erreicht werden könnten. Auch diese beiden Kreise haben in den letzten Jahren mächtig an Mannschaften verloren. Der Vorstand des NFV-Kreises Holzminden schlug daher weitere Gespräche mit den Kreisen Hildesheim und Hameln-Pyrmont vor, um in Zukunft verwaltungstechnisch einen gemeinsamen NFV-Kreis zu bilden. Bei dem Tagesordnungspunkt wollte der Vorstand daher ein Meinungsbild der Vereine einfangen, da bei einer Fusion auch die Zustimmung der Vereine vorhanden sein muss. Es wurde kontrovers diskutiert und auch Beispiele aus der bisherigen Zusammenarbeit mit den Nachbarkreisen genannt, bei denen auch auf mögliche lange Fahrten und späte Heimfahrten bei Auswärtsspielen unter der Woche hingewiesen wurde. Auch das Verlieren von jungen Spielern im Kindesalter in die Nachbarkreise wurde thematisiert.
Unabhängig von dem Voting ist in der nächsten Zeit verbandsseitig ein offener Spielbetrieb geplant, in welchem Mannschaften in anderen Nachbarkreisen mitspielen könnten. So können die Kreisliga und Kreisklassen auch durch Mannschaften von anderen Kreisen befüllt werden. Dies soll in erster Linie dazu dienen, dass Entfernungen zu den Spielorten minimiert werden. So sollen die Mannschaften aus den jeweiligen Spielklassen in einen Topf geworfen und nach Entfernungen in Staffeln eingeteilt werden. "Wir erhoffen uns durch den Spielbetrieb über die Kreisgrenzen hinweg frisches Blut in den Spielklassen", berichtete Spielausschvorsitzende Melanie Klowat, die nochmals betonte, dass der Spielbetrieb mit der verwaltungstechnischen Fusion nichts zutun habe.
Auch die Idee von Beverns sportlichem Leiter Sven Häder eine Kreisoberliga aus den fünf besten Teams der Kreise Hameln-Pyrmont, Hildesheim und Holzminden zu gründen, möchte Melanie Klowat bei der nächsten Zusammenkunft miteinbringen. Die letzten Jahre haben seinen Aussagen zur Folge gezeigt, dass die Bezirksklasse fehlt, da die Aufsteiger meist auch gleich wieder gegen den Abstieg spielen und die deutlichen Ergebnisse aufgrund der Qualitätsunterschiede innerhalb der Kreisliga zunehmen würden.
Im Anschluss fand das Voting durch die Vereinsvertreter statt. Mit fünf Enthaltungen und ohne Gegenstimme wurde den weiteren Gesprächen mit den Nachbarkreisen Hildesheim und Hameln-Pyrmont zugestimmt, sodass die Gespräche fortgeführt bzw. neu aufgenommen werden.
ZAHLEN UND FAKTEN
Start der Auf-/und Abstiegsrunde der 1. Kreisklasse: 16. April 2023
Saisonstart 2023/2024: 06. August 2023 (Meldefenster für die Mannschaftsmeldungen steht noch nicht fest)
Rückrundenstart: 03. März 2024
Relegationstermine für den Aufstieg bzw. um den Verbleib in der Bezirksliga: 15./18. und 22. Juni
Foto: mm