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Eschershausen/Vilnius (mm). A-Jugend-Torschützenkönig, Held im Kreispokalfinale und im Relegationsspiel: Ben Weibert hat in den letzten Saisons viel auf den Sportplätzen im Kreis Holzminden und in der Bezirks- und Landesliga erlebt. Doch, dass sein Last-Minute-Tor im Relegationsspiel gegen den SV Hemmingen-Westerfeld II, das zeitgleich den Klassenerhalt für den Hamelner Bezirksligisten FC Bad Pyrmont-Hagen bedeutet hat, sein vorerst letztes Spiel in Deutschland gewesen sein sollte, damit hätten wohl die wenigsten gerechnet. Nun läuft der Eschershäuser in Litauen für die Reserveteams des FK Zalgiris Vilnius, der regelmäßig in Qualirunden von europäischen Wettbewerben mitspielt, auf.

Redaktion: "Hallo Ben, schön, dass Du Dir Zeit für das Interview nimmst."

Ben: "Sehr gerne."

Redaktion: "Warum hast Du Dich für das Leben in Litauen entschieden?" 

Ben: "Ich kann hier Medizin studieren, was schon seit dem Kindergarten mein Traum ist. Außerdem arbeitet mein Vater Andrej an der deutschen Botschaft in Vilnius, und dadurch hat sich das alles ganz gut ergeben." 

Redaktion: "Wie hast Du Dich dort eingelebt?"

Ben: "Mittlerweile ziemlich gut. Natürlich vermisst man ein paar Dinge von zu Hause, vor allem gute Freunde und Familie. Aber ich habe hier auch echt nette Leute kennengelernt, und das macht das Leben in Litauen deutlich angenehmer."

Redaktion: "Wie ist der Kontakt zu Deinem Verein entstanden und wie war die Aufnahme? Welche Sprachen werden in der Kabine gesprochen?"

Ben: "Der Kontakt kam über meinen Vater zustande, deshalb kann ich dazu gar nicht so viel sagen. Ich durfte dann eine Probewoche mitmachen, die wohl ganz gut gelaufen ist. In der B-Mannschaft wird hauptsächlich Litauisch gesprochen, aber viele können auch Englisch oder Russisch. So klappt die Verständigung eigentlich ganz gut."

Redaktion: "Hast Du inzwischen schon Spiele für Deinen neuen Verein gemacht? Und hat Deine Rückennummer 90 eine besondere Bedeutung für Dich?"

Ben: "Ich bin mitten in der Rückrunde zum Verein gekommen, also zu einer schon eingespielten Mannschaft. Deshalb habe ich bisher nur ein Spiel für die zweite Mannschaft gemacht. Bei der dritten Mannschaft bekomme ich aber regelmäßig Spielzeit. In sechs Spielen habe ich sieben Tore gemacht. Im Januar wird der Kader neu sortiert, dann sieht man weiter. Die Rückennummer 90 habe ich gewählt, weil die Nummern 1 bis 20 bereits für die erste Mannschaft reserviert sind und die 90 meiner Lieblingsnummer 9 am nächsten kommt."

Redaktion: "In welcher Liga spielst Du und mit welchem Niveau kann man das vergleichen? Wie würdest Du den Spielstil dort beschreiben?"

Ben: "Ich spiele in der Pirma Lyga, das ist die zweithöchste Profiliga in Litauen. Vom Niveau her kann man das mit der Oberliga in Deutschland vergleichen. Der Fußball hier ist sehr körperlich und intensiv, daran musste ich mich am Anfang erst gewöhnen."

Redaktion: "Wie sieht Deine Fußballwoche aus?"

Ben: "Das hängt ein bisschen davon ab, wie viel ich gerade für mein Medizinstudium machen muss. Meistens trainieren wir sechs bis sieben Mal pro Woche, ich bin ungefähr fünf bis sechs Mal dabei. Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag haben wir abends Teamtraining. Ich bin so gegen 18:10 Uhr in der Kabine, gehe kurz in den Kraftraum und wärme mich dann auf. Um 18:50 Uhr geht’s raus auf den Platz bis etwa 20:30 Uhr. Dienstags gibt es außerdem noch ein frühes Techniktraining von 6:30 bis 7:30 Uhr."

Redaktion: "Auf welcher Position spielst Du?"

Ben: "Ich habe mein Debüt in der B-Mannschaft als Mittelstürmer gegeben und spiele auch in der dritten Mannschaft, die in der dritten Liga spielt, auf dieser Position."

Redaktion: "Auf was für Plätzen wird da trainiert und gespielt? Wie weit sind so die Auswärtsfahrten?"

Ben: "Meist spielen wir auf Kunstrasen, aber auf einem richtig weichen – fühlt sich fast wie echter Rasen an und man holt sich keine Schürfwunden beim Grätschen. Die längste Auswärtsfahrt dauert so um die 3,5 - 4 Stunden."

Redaktion: "Welche Ziele verfolgst Du in Litauen?"

Ben: "Das Medizinstudium steht natürlich an erster Stelle, weil das ein sicherer Weg für meine Zukunft ist. Trotzdem gebe ich im Fußball alles und will meine Spielzeit so gut wie möglich nutzen, um mich weiterzuentwickeln."

Redaktion: "Was wünschst du deinen ehemaligen Vereinen in Deutschland?"

Ben: "Ich wünsche meinen alten Vereinen nur das Beste und eine erfolgreiche Saison ohne größere Rückschläge. Ich verfolge sie regelmäßig auf fußball.de und auf Instagram und sehe, dass Brakel, Holzminden und Bad Pyrmont-Hagen um den Aufstieg kämpfen. Das freut mich total, und ich hoffe, dass es so weitergeht. Wenn ich wieder in Deutschland bin, freue ich mich schon, mir ein paar Spiele live anzuschauen. "

Foto: privat

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