Wolfsburg (mm). Vor einer Kulisse von 1.027 Zuschauern fand am vergangenen Samstag das B-Juniorinnen Bundesligafinale zwischen dem VfL Wolfsburg und dem SC Freiburg im Wolfsburger AOK Stadion statt. Mit dabei war die noch in Dohnsen wohnhafte Natasha Kowalski, welche in dieser Saison neben der Europameisterschaft bereits die nord-/nordostdeutsche Meisterschaft gewinnen konnte sowie Torschützenkönigin der Bundesliga Nord/Nordost geworden ist. Mit einem 3:1-Sieg machte ihr Team die Titelverteidigung perfekt.
Eine Fanschar aus dem Weserbergland war Natasha Kowalski gefolgt. Neben ihrer Familie waren einige Spieler aus der A-Juniorenmannschaft der JSG Hameln-Land dabei. Einmal wöchentlich trainierte Kowalski mit den Jungs von Steffen Niemeyer mit, sodass sie auch mal sehen wollten, ob das Training bei ihr Früchte getragen hat. Natürlich durfte die VfL-Hymne im Vorfeld zur Einstimmung auf die Partie nicht fehlen. Gegen 11 Uhr war es dann auch soweit. Die Mannschaften betraten das Spielfeld und die deutsche Nationalhymne, die sonst nur bei Länderspielen gespielt wird, erklang. Vor dem Seitenwechsel wurden, ebenfalls wie bei einem Länderspiel, noch Teamfotos für die Ewigkeit geschossen, ehe schließlich das Spiel angepfiffen wurde.
Der VfL erwischte im eigenen Stadion, in welchem sonst die Frauen-Bundesligamannschaft und die U23-Regionalligamannschaft spielt, den besseren Start. Bereits nach fünf Spielminuten kam Natasha Kowalski nach einem Ecke an den zweiten Ball, doch ihr Abschluss stellte sich als zu schwach heraus. Zwei Minuten später konnte die Keeperin der Freiburger Marie-Morgane Sieber eine Fußabwehr zeigen. Bei der anschließenden Ecke köpfte Elizabeth Enya Heine zum umjubelten 1:0 ein. Auch in der Folgezeit waren die Wölfinnen die bessere Mannschaft. Eine gute Einschussmöglichkeit ließ Vanessa Schäfer jedoch in der 16 Minute liegen.
Aus dem Nichts fiel das Tor zum 1:1-Ausgleich. Bei einem Freiburger Eckball faustete Wolfsburgs Torhüterin Julia Kassen das Spielgerät unglücklich ins eigene Netz (21.). Und es sollte in der 27. Minute noch schlimmer kommen. Die vierfache Torschützin aus dem zweiten Halbfinalspiel gegen die SGS Essen Livinia Seifert fiel nach einem Foulspiel verletzungsbedingt aus. Zum Ende der ersten Halbzeit wurde Freiburg immer stärker. So konnte sich die Mannschaft von Holger Ringe in der Nachspielzeit bei Julia Kassen im VfL-Tor bedanken, die gegen die freigespielte Selina Fockers eine starke Fußabwehr zeigte.
Mit dem ersten Abschluss des zweiten Durchgangs ging der VfL Wolfsburg mit 2:1 in Führung. Jette Schulz nahm sich aus 20 Metern ein Herz. Torhüterin Marie-Morgane Sieber gab bei diesem Fernschuss eine unglückliche Figur ab, sodass der vermeintlich haltbare Schuss im Tor einschlug. Freiburg spielte in der Folgezeit mit Wut im Bauch, sodass sie zu guten Einschussmöglichkeiten kamen. Eine Flanke landete am Wolfsburger Querbalken (55.). Eine wahre Glanztat gelang Julia Kassen nach einer guten Stunde. Bei einem 20 Meter Schuss von Julia Rauch griff Kassen über und lenkte das Spielgerät sehenswert am Kasten vorbei. Dieselbe Akteurin probierte es vier Minuten später erneut, doch dieses Mal traf Rauch nur das Außennetz.
Eine Torjägerin wie Natasha Kowalski möchte natürlich auch in so einem Endspiel ein Tor erzielen. Dieser Wille war in der 62. Minute zu spüren, als sie ihre Nationalmannschaftskollegin und gleichzeitig Kapitänin des SCF Victoria Ezebinyuo stehen ließ, doch aus spitzem Winkel an Keeperin Marie-Morgane Sieber scheitern sollte. Ihr Tor sollte schließlich zwei Minuten später fallen. Kowalski zog nach innen und schloss mit einem Flachschuss zum vielumjubelten 3:1 ins lange Eck ab. Bis auf einen Freistoß der Freiburgerin Oceane Celia Picard, welchen die gut aufgelegte Kassen parierte, passierte nichts mehr, sodass der VfL Wolfsburg auch die Spielzeit 2018/2019 mit dem deutschen Meistertitel abschloss.
Auf Seiten des VfL Wolfsburg war die Freude groß, während bei den Freiburgern die eine oder andere Träne verdrückt wurde. Im Anschluss fand die Siegerehrung, bei der VfL-Kapitänin Lea Wohlfahrt die Meisterschale überreicht bekam, statt. Auf eine Laola, die durch das Stadion schwappte, folgte eine lautstarke Humba, ehe Fotos für die Ewigkeit folgten und die Meisterfeier genossen werden konnte.
Fotos: mm