Hannover (mm). Vor wenigen Tagen wurden die Inhalte eines Entwurfes eines Stufenplanes bekannt, über den die Niedersächsische Landesregierung beraten hat. Es handelt sich bei dem Stufenplan 2.0 um eine Art erweitertes Ampelsystem über sechs Stufen von einem geringen Infektionsgeschehen <10 in Stufe 1 bis zu einem eskalierenden Infektionsgeschehen >200 beziehungsweise einem R-Faktor von >1,2. (wir berichteten). Nun hat sich der LandesSportBund Niedersachsen (LSB) zur inzidenzbasierten Strategie im Umgang mit Corona geäußert.
LSB regt Kontaktsport erst ab Ende Juli an
Das LSB möchte für die Sportvereine und ihre rund 2,5 Millionen Vereinsmitglieder feste Zeiträume und Planungssicherheit. Die in dem Entwurf „Stufenplan 2.0“ vorgesehenen Empfehlungen für den Breitensport reichen aus ihrer Sicht noch nicht aus, um alle Belange des Vereinssports zu berücksichtigen.
Der LSB schlägt für die Sportausübung folgende drei zeitliche Umsetzungsschritte vor:
1. Schritt: Bis zum Beginn der Osterferien in Niedersachsen (27.03.2021) sollte in Abhängigkeit von den Faktoren Inzidenzwert, R-Wert und dem neuen Dynamikfaktor Sport ohne Kontakt unter Einhaltung besonders strenger Hygieneregeln außen möglich sein
2. Schritt: Bis zum Beginn der Sommerferien in Niedersachsen (22.07.2021) sollte in Abhängigkeit zu den Faktoren Inzidenzwert, R-Wert und dem neuen Dynamikfaktor Sport ohne Kontakt unter Einhaltung besonders strenger Hygieneregeln außen und innen möglich sein
3. Schritt: Ab dem 23.07.2021 sollte in einem letzten Umsetzungsschritt im Sport (als Kontakt- und Wettkampfsport) die Rückkehr zum gewohnten Sportbetrieb ohne Einschränkungen unter Einhaltung von Hygieneregeln außen und innen erfolgen.
NFV kritisiert den Zeitplan des LSB
Deutliche Kritik übte NFV-Präsident Günter Distelrathan dem vom LandesSportBundNiedersachsen ins Auge gefassten Zeitplan zur Rückkehr in den Sportbetrieb. Vorausgegangen war die Veröffentlichung des Corona-Stufenplans 2.0 der Landesregierung Niedersachsen: „Zu diesem Zeitplan des LSB, der für uns weder plausibel noch akzeptabel ist, sagen wir in aller Deutlichkeit nur ein Wort. Und dieses heißt: NEIN. Wir sagen NEIN, dass erst ab dem 23. Juli im Mannschaftssport die Rückkehr zum gewohnten Sportbetrieb möglich sein soll. Ich möchte an dieser Stelle nachdrücklich daran erinnern, dass der Fußball eine ungemein wichtige Kraft ist, um unsere Gesellschaft zusammen zu halten. Eine Kraft, die unser Land mehr denn je braucht. Deshalb fordern wir einen weitaus früheren Wiederbeginn von Training und Wettkampfsport ein, sofern es der Inzidenzwert zulässt, und dies wäre ein Wert zwischen 50 und 25. Konkret bedeutet dies einen Wiederbeginn von Trainingsmöglichkeiten in festen Gruppen im Verein ab März und einen Beginn von Wettkampfsport in Gruppenstärke von bis zu 50 Personen ab April.“
Distelrath wünscht sich einen verantwortungsvollen Übergang vom Lockdown in den Normalzustand, der berücksichtigt, „dass beim Fußballspielen im Freien eine Übertragung des Corona-Virus mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auszuschließen ist. Zudem sei Fußball im Gegensatz zum Boxen oder Ringen keine „Kontaktsportart“ im Sinne langanhaltender, statischer Ganzkörperkontakte mit hohem Infektionsrisiko, sondern vielmehr eine Sportart mit Kontakten über wenige Sekunden mit geringer Kontaktfläche.“
Trotz der unruhigen Zeiten sei es der Zusammenhalt in der niedersächsischen Fußballfamilie, der Günter Distelrath optimistisch vorausschauen lässt:„Wenn ich sehe, mit welcher Kreativität, mit welchem Einsatz und mit welcher Entschlossenheit in den Vereinen, Kreisen und Bezirken des NFV gearbeitet wird, dann habe ich keinen Zweifel daran, dass wir trotz aller Herausforderungen für die Zukunft gut aufgestellt sind.“