Ottenstein (mm). Jubelschreie auf der einen und hängende Köpfe auf der anderen Seite. „Mit dem Punktgewinn in Stadtoldendorf haben wir überhaupt nicht gerechnet“, brachte es Ottensteins Co-Trainer Lars Howind im Gespräch mit der Redaktion auf den Punkt. Nach 90 Minuten stand beim gestrigen Kreisliga-Eröffnungsspiel ein 0:0-Unentschieden zu Buche, das sich auch einige Spieler und Verantwortliche von anderen Vereinen angeschaut haben. "Mit unserer kämpferischen Einstellung haben wir uns den Punkt verdient. Von der Spielanlage und den Chancen her hätte aber Stadtoldendorf die drei Punkte verdient gehabt“, blickte TSV-Trainer Ioannis Lazaridis auf das Spiel zurück.
In der ersten Halbzeit hatte Stadtoldendorf deutlich mehr Ballbesitz, aus dem die Mannschaft von Ali Chaabu wenig gemacht hat. „In der ersten Halbzeit war das Spiel zerfahren. Da hat uns komplett die Spielidee gefehlt, aber nichtsdestotrotz hatten wir das Spiel im Griff. Da war ich überhaupt nicht mit zufrieden“, ärgerte sich FC-Trainer Ali Chaabu über den ersten Durchgang.
In der elften Spielminute hatte Stadtoldendorf eine gute Gelegenheit. Nach einer Ecke von Daniel Kaufmann köpfte Mohammed Chaabu den Ball aus aussichtsreicher Position dann aber doch deutlich über das Ottensteiner Tor. Zehn Zeigerumdrehungen später hatte TSV-Keeper Rouven Frey mit einem 20 Meter Schuss von Malek Bero wenig Probleme. Nach 35 Spielminuten hatte Ottenstein einen guten Vorstoß über Niklas Hamann. Seine flache Hereingabe verpasste Stürmer Lukas Reese nur knapp.
Nach 41 Spielminuten verteilte Schiedsrichter Timon Schoppe die erste gelbe Karte der Saison. Auf einen technischen Fehler von Stadtoldendorfs Abubaker Alsaadani folgte ein Foul. Ottensteins Niklas Hamann probierte es nach dem Freistoß mit einem Schuss aus der Drehung, doch schoss den Ball neben das Stadtoldendorfer Gehäuse. Somit gingen die Teams mit dem torlosen Spielstand in die Pause.
Gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit übernahmen die Homburgstädter immer mehr das Geschehen und hatten drei Minuten nach dem Seitenwechsel auch die erste gute Chance. Nach einer Flanke von Musa Arsnukaev setzte Abubaker Alsaadani einen sehenswerten Seitfallzieher knapp über das Tor. Es folgten zwei gefährliche Ecken, doch sowohl Tobias Schulz (51.) als auch Routinier Patrik Kirschnick (55.) blieben erfolglos. In der 56. Spielminute probierte es Musa Arsnukaev aus spitzem Winkel, aber Rouven Frey war mit einer Fußabwehr zur Stelle.
Die beste Gelegenheit hatten die Hausherren in der 58. Spielminute. Nach einem langen Ball von Mehmet Cebrail Kaya setzte sich Malek Bero am Sechzehner durch, aber traf mit seinem Schuss nur die Latte des Ottensteiner Tores. In der 70. Minute wurde ein weiterer Fernschuss gefährlich. Dieses Mal probierte es Musa Arsnukaev aus 25 Metern, doch Rouven Frey setzte zu einer sehenswerten Parade an und lenkte das Spielgerät zur Ecke.
Eine gute Viertelstunde vor Ende der regulären Spielzeit kam Mohammed Chaabu nach einer Ecke zum Kopfball, den Frey entschärft hat. Völlig freistehend kam Daniel Kaufmann in der 85. Minute acht Meter vor dem Ottensteiner Tor zum Abschluss, doch traf den Ball nicht richtig, sodass dieser weit neben dem Tor gelandet ist. In der 89. Spielminute schaltete sich FC-Torwart Robert Schmidt weit von seinem Tor entfernt mit einem Diagonalball ins Spiel ein. Dieser wurde von Ottenstein im Mittelfeld abgefangen, sodass Niklas Hamann aus der eigenen Hälfte die Möglichkeit hatte, die Gäste in Führung zu bringen, doch der Ball ging knapp am leeren Tor vorbei. Auch die vierminütige Nachspielzeit überstand die Mannschaft von Ioannis Lazaridis ohne Gegentor, sodass es beim 0:0 geblieben ist.
"Vor heimischem Publikum wollten wir gern mit einem Sieg in die Saison starten. Das ist uns nicht gelungen, davon geht die Welt aber nicht unter. Das Ergebnis spiegelt nicht das Spiel wider. Das sieht der Trainer des Gegners auch so. In der zweiten Halbzeit haben wir nur nach vorne gespielt, aber waren vor dem Tor nicht clever bzw. nicht abgebrüht genug. Wir haben sie chancentechnisch hinten reingedrückt, waren letztlich im letzten Drittel nicht kreativ genug und haben viele lange Bälle gespielt. Wir können keinem die Schuld in die Schuhe schieben. Auch in weiteren 90 Minuten hätten wir den Ball nicht reinbekommen. Wir müssen gegen tiefstehende Teams einfach kreativer und beim Abschluss kaltschnäuziger sein", blickt Chaabu auf die zweite Halbzeit zurück.
"Es ist schwierig, wenn von einem 22-Mann-Kader nur zwölf Spieler da sind und man aus unterschiedlichen Gründen zehn Mann kompensieren muss, aber das können wir nicht als Ausrede gelten lassen. Das werden wir auch nicht. Auf die zweite Halbzeit können wir teilweise aufbauen und machen an das Spiel einen Haken dran. Glückwunsch an die Ottensteiner Mannschaft, die sich kämpferisch und von der Einstellung und Laufbereitbeschaft her den Punkt verdient hat", so Chaabu abschließend.
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