Kaierde (mm). Manchmal reichen in einem Spiel nur wenige eigene Offensivaktionen zu Siegen aus. Dies stellte der auf Konter und Standards ausgerichtete MTV Fürstenberg am heutigen Pfingstmontag im Finale gegen den TSV Kirchbrak unter Beweis. Über weite Strecken des Spiels wurden die Südkreisler in der eigenen Hälfte eingeschnürt, doch dann war es Lukas Neumann, der mit dem Tor zum 1:0 den MTV Feierlaune versetzte. MTV-Keeper Florian Pottmeier zeigte sensationelle Paraden und hielt den Fürstenberger Pokalsieg fest.

Bereits in der neunten Spielminute stand MTV-Keeper Florian Pottmeier das erste Mal im Vordergrund. Einen stark geschossenen 22 Meter Volleyschuss von Jan-Hendrik Arndt lenkte Pottmeier mit einer eben so starken Parade zur Ecke. Nach einer guten Viertelstunde brachte Maximilian Burkert eine Flanke auf Waldemar Kroter, der das Spielgerät zehn Meter vor dem Tor festmachte, um anschließend einen Schuss aus der Drehung folgen zu lassen. Wieder tauchte Pottmeier ab und lenkte den Ball stark um den Pfosten.

Kirchbrak machte das Spiel, während Fürstenberg gut gestaffelt in der eigenen Hälfte stand und auf Konter lauerte. Auch die nächsten Offensivaktionen gehörte dem Dritten der Kreisliga Holzminden. Alexander Seidel hatte sich in die Offensive eingeschaltet und probierte es einfach mal aus 25 Metern. Sein Schuss rauschte knapp am Fürstenberger Kasten vorbei (23.). In der 32. Spielminute brachte Robin Busse einen Eckball in den Strafraum. Jan-Hendrik Arndt stieg am höchsten, doch scheiterte erneut am glänzend aufgelegten Pottmeier. Fünf Zeigerumdrehungen später probierte es Timo Schwarz aus 18 Metern, doch sein Schuss war zu zentral und stellte Pottmeier vor keine Schwierigkeiten.

In der 40. Minute sollte es schließlich kommen, wie es kommen musste. Nach einer Ecke flog der Ball abgefälscht in den Rückraum der Kirchbraker Abwehr. MTV-Innenverteidiger Lukas Neumann lauerte auf diese Chance und schoss das Spielgerät zum umjubelten 1:0 in den Winkel – keine Chance für den TSV-Keeper Niklas Meyer. Mit Wut im Bauch probierte es Alexander Seidel mit einem weiteren Distanzschuss, welchen Pottmeier abwehren konnte (42.). Mit dem Spielstand von 1:0 für den MTV Fürstenberg wurden schließlich die Seiten gewechselt.

In der zweiten Halbzeit ging es genauso wie im ersten Durchgang weiter. Die erste Chance der zweiten Hälfte gehörte den Kirchbrakern. Eine flache Hereingabe von Leon Niemeyer fand Timo Schwarz, der den Ball aus zehn Metern dann doch deutlich über das Tor setzte (47.). Der eingewechselte Fürstenberger Nils da Costa Pereira probierte es in der 52. Minute aus der Distanz, aber stellte TSV-Keeper Niklas Meyer vor keine Schwierigkeiten. Nach einer guten Stunde brachte Jan-Hendrik Arndt einen platzierten 25 Meter Schuss aufs Tor, welches an diesem Nachmittag von Florian Pottmeier zugenagelt war. Auch bei diesem Schuss war er auf der Hut und hielt die Führung seiner Mannschaft fest.

Sechs Zeigerumdrehungen später setzte Fabian Pleier-Helm den ebenfalls eingewechselten Fürstenberger Tarek Henke in Szene, dessen Schuss aus zehn Metern von Niklas Meyer zur Ecke gelenkt wurde. Die beste Gelegenheit zum Ausgleich besaß TSV-Außenverteidiger Leon Niemeyer in der 75. Spielminute. Nach einer Ecke von Robin Busse köpfte Niemeyer das Spielgerät aus fünf Metern an die Latte. Die Vorentscheidung lag in der 82. Spielminute in der Luft, als Nils Da Costa Pereira seine Schnelligkeit gegen die Kirchbraker Abwehr ausspielte und den Ball an Torwart Niklas Meyer vorbeilegte. Timo Schwarz warf noch einmal alles in die Waagschale und konnte das Spielgerät von der Linie kratzen.

In der 84. Minute bekam der TSV Kirchbrak einen Freistoß aus 35 Metern zugesprochen, für den sich Timo Schwarz verantwortlich zeigte. Statt einer Flanke schoss Schwarz den Ball knapp über das Tor. Aufgrund einer Verletzung von Nils da Costa Pereira und des bereits ausgeschöpften Wechselkontingents musste der MTV die sechsminütige Nachspielzeit in Unterzahl überstehen. Und auch in dieser Nachspielzeit konnte sich die Müller-Elf bei ihrem Schlussmann bedanken, dass es beim Spielstand von 1:0 aus Sicht des MTV blieb. In der zweiten Minute wehrte Pottmeier einen Schuss von Robin Busse aus Nahdistanz ab und eine Minute später lenkte Pottmeier eine Bogenlampe von Leon Niemeyer über den Querbalken. Kurz vor dem Schlusspfiff luchste MTV-Stürmer Steve Gremmer dem TSV-Verteidiger Jonas Kammel den Ball ab und lief alleine auf Tor zu. Auf dem Weg zum Tor verließen ihm allerdings die Kräfte, sodass sein Schuss am Außennetz landete.

Es folgte der Abpfiff, der die Fürstenberger in Ektase brachte. Sinnbildlich für die Leistung endete der Jubellauf schließlich bei Florian Pottmeier, der von seinen Mitspielern „begraben“ wurde. MTV-Trainer Werner Müller konnte im Gespräch sein Glück kaum fassen. „Wir haben Kirchbrak heute niedergekämpft. Aus der geschlossenen Mannschaftsleistung hat Florian Pottmeier herausgeragt. Er war heute Weltklasse“, freute sich Müller.

Im Anschluss nahm Kreisvorsitzender August Borchers schließlich die Siegerehrung vor.

Fotos: mm